Als Feinmotorik werden filigrane Bewegungsfertigkeiten, wie Schreiben, Knöpfe öffnen und schließen oder die Mundbewegungen beim Sprechen benannt. Eine gute Feinmotorik ist auch für das Lernen in der Schule von großer Bedeutung. Nachdem sich Babys und Kleinkinder hauptsächlich Fähigkeiten der Grobmotorik angeeignet haben, wird als Kind die Entwicklung der Feinmotorik immer interessanter. Kinder möchten sich selbständig anziehen oder mit der Gabel essen, wie ihre Eltern. Dafür muss die Feinmotorik trainiert werden. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Sie die Feinmotorik Ihres Kindes durch Übungen und Spiele fördern können.
Ab dem dritten bis vierten Lebensjahr verbessert sich die Fingerfertigkeit Ihres Kinds zusehends. Kindergartenkinder lernen jetzt die korrekte Stifthaltung und können so einfache geometrische Formen zeichnen. Die Stifthaltung ist auch ein grundlegender Schritt für das richtige Verwenden von (Kinder-) Besteck.
Warum ist die Feinmotorik so wichtig?
Spätestens wenn Ihr Kind eingeschult wird, werden feinmotorische Tätigkeiten von ihm gefordert. Wenn es die Feinmotorik zuvor nur ungenügend trainiert hat, werden ihm Schreiben und Zeichnen wahrscheinlich nicht sehr leicht fallen. Doch auch in anderen Bereichen sind gute feinmotorische Befähigungen wichtig: allem voran beim Sprechen und bei der Mimik und Gestik.
Eine altersgemäße Feinmotorik-Entwicklung ist von großer Relevanz, weil sie sich auch auf andere Entwicklungsbereiche auswirkt. Ein Kind, das feinmotorisch altersgemäß entwickelt ist, kann im Unterricht gut folgen, weil es schnell schreiben lernt. Kinder mit einer normal entwickelten Feinmotorik haben ein positives Selbstbild.
Wie können Sie Ihr Kind fördern?
Zur Unterstützung der Feinmotorik Ihres Kindes, können Sie darauf achten, dass Ihr Kind genügend Raum zur Bewegung hat. Lassen Sie Ihr Kind Dinge erproben, Gegenstände untersuchen und mit all seinen Sinnen wahrnehmen. Sie können täglich kleine Übungen in Ihren Alltag einbauen. Hier einige wirkungsvolle Beispiele:
• Wäscheklammern auf ein Kissen klemmen und sie vom Kind wieder abnehmen lassen. • Ihr Kind die Verschlüsse von leeren Gläsern, Tuben oder Flaschen auf- und zudrehen lassen. • Ihr Kind einige Cent-Münzen in sein Sparschwein stecken lassen. • Ihr Kind beim Ausmalen von Bildern dazu ermutigen, genau zu zeichnen und die Linien nicht überzumalen. • Nicht nur das Malen mit den Händen ist gut für die Entwicklung der Feinmotorik, sondern auch das Malen mit den Füßen oder genauer gesagt mit den Zehen. • Perlen auffädeln lassen übt die Handkoordination. Die entstehende schöne Kette ist dann ein Erfolgserlebnis für Ihr Kind. • Verschiedenfarbige Linsen, Nudeln oder ähnliches auf den Tisch streuen und sie Ihr Kind nach Farben sortieren lassen. • Puzzeln verlangt Konzentration, gewissenhaftes Hinschauen und Feingefühl beim Zusammenstecken der einzelnen Teile. • Um die Fingermuskulatur und Beweglichkeit zu trainieren, eignet sich Knete gut. Lassen Sie Ihr Kind bunte Figuren formen. • Wattebällchen pusten: Bauen Sie einen kleinen Hindernisparcours auf dem Tisch und lassen Sie Ihr Kind ein Wattebällchen mithilfe eines Strohhalms auf die andere Seite des Tischs pusten. • Bauklötze fördern die Auge-Hand-Koordination und die richtige Einschätzung darüber, wie viel Kraft eingesetzt werden muss.
Durch diese kreativen Ideen trainiert Ihr Kind spielerisch die Feinmotorik und hat dabei viel Spaß. Nun steht dem Lernen in der Schule nichts mehr im Weg.